Das Ethereum Pectra Upgrade

Im März steht das Ethereum Pectra Upgrade bevor und bringt bedeutende technische Verbesserungen für das Netzwerk mit sich. Dieses Upgrade kombiniert die Prague- und Electra-Aktualisierungen, um sowohl die Ausführungs- als auch die Konsensschicht von Ethereum zu optimieren. In diesem Artikel erfahren Sie, welche technischen Vorteile Pectra bringt und warum kontinuierliche Verbesserungen wichtig sind, damit das Ethereum-Ökosystem im Wettbewerb um Ressourcen und Talente gegenüber anderen Layer 1s, wie zum Beispiel Solana, seinen Platz behaupten kann.

Seit seinem Launch im Jahr 2015 hat Ethereum rund 20 bedeutende Upgrades erfahren. In ihnen werden die sogenannten Ethereum Improvement Proposal (EIPs) umgesetzt. Damit werden permanent Schwächen der Blockchain ausgebessert. Die Upgrades steigern sowohl die Skalierbarkeit, als auch die Sicherheit und Effizienz von Ethereum. Dadurch kann diese Kryptowährung wettbewerbsfähig bleiben. Denn es kommen permanent immer neue und bessere Blockchains auf den Markt, die nicht nur um die finanziellen Ressourcen konkurrieren, sondern auch um die Entwickler. Nicht umsonst gibt es im Krypto-Space den Begriff „Ethereum-Killer“, der zeigt, dass die Position von Ethereum regelmäßig in Frage gestellt und angegriffen wird.

Eines der bedeutendsten Ethereum Upgrades und ein großer Meilenstein war 2022 das „Paris Upgrade“, auch besser bekannt als „The Merge“. Mit dieser Hard Fork wechselte Ethereum seinen Konsensmechanismus von Proof of Work zu Proof of Stake – seitdem können Investoren ihre ETH staken und damit Rewards verdienen.

Ein weiteres relevantes Upgrade folgte 2024 mit „Dencun“. Dencun führte zu einer drastischen Senkung der Gebühren auf Layer-2-Skalierungslösungen. Diese deutliche Verbesserung löste einen regelrechten L2-Boom aus, darunter auch die eigene Blockchain von Coinbase, Base.

Ein Jahr nach „Dencun“ soll jetzt mit „Pectra“ der nächste große Wurf anstehen, den die gesamte Ethereum Community mit Spannung erwartet.

• Erhöhte Skalierbarkeit: Das Pectra Upgrade führt Mechanismen ein, die die Transaktionskapazität des Netzwerks steigern. Dadurch kann Ethereum mehr Transaktionen pro Sekunde verarbeiten, was entscheidend für die Unterstützung der wachsenden Zahl von dezentralen Anwendungen (Dapps) und Nutzern auf der Plattform ist.

• Geringere Transaktionsgebühren: Durch optimierte Datenverarbeitung und Speicherverwaltung sollen die Gas-Gebühren reduziert werden. Dies macht Transaktionen für Nutzer kostengünstiger und fördert eine breitere Akzeptanz sowie Nutzung von Ethereum-basierten Anwendungen.

• Verbesserte Sicherheit: Das Upgrade implementiert fortschrittliche kryptografische Techniken, um die Sicherheit von Smart Contracts und Nutzerdaten weiter zu erhöhen. Dies sorgt für eine robustere und sicherere Umgebung für alle Teilnehmer des Netzwerks.

• Einführung von Smart Accounts: Das Pectra Upgrade macht es einfacher, Ethereum-Konten flexibler zu nutzen. Normale Nutzerkonten, die bisher nur einfache Transaktionen ausführen konnten, lassen sich nun vorübergehend in sogenannte Smart Accounts umwandeln. Dadurch können Nutzer mehrere Transaktionen gleichzeitig ausführen und sogar Gas-Gebühren mit verschiedenen Kryptowährungen bezahlen. Diese Verbesserungen machen Ethereum einfacher und günstiger in der Anwendung und schaffen neue Möglichkeiten für zukünftige Innovationen.

• EIP-7251: Erhöhung des maximalen Validator-Guthabens Dieses EIP erhöht das maximale Guthaben für Validatoren von 32 ETH auf 2.048 ETH. Dadurch können Validatoren größere Beträge effizienter staken. Zudem reduziert es die Anzahl der benötigten Validatoren, was die Netzwerkbelastung verringert und die Effizienz der Blockchain steigert.

• EIP-7702: Einführung von Account Abstraction Mit diesem Vorschlag können externe Konten (EOAs) temporär in Smart-Contract-Konten umgewandelt werden. Dies ermöglicht Funktionen wie Transaktionsbündelung und die Bezahlung von Gas-Gebühren mit anderen Token. Es verbessert die Benutzerfreundlichkeit und legt den Grundstein für zukünftige Entwicklungen in der Kontenverwaltung.

• EIP-7742: Dynamische Anpassung der Blob-Kapazität Dieses EIP ermöglicht die dynamische Anpassung der maximalen und angestrebten Blob-Anzahl pro Block. Dies bereitet das Netzwerk auf zukünftige Skalierungsmaßnahmen vor und verbessert die Datenverfügbarkeit für Layer-2-Lösungen.

• EIP-6110: On-Chain-Verarbeitung von Validator-Einzahlungen Durch die Verlagerung der Validator-Einzahlungsverarbeitung direkt auf die Konsensschicht reduziert dieses EIP potenzielle Sicherheitsrisiken und verkürzt die Wartezeit für neue Validatoren. Dies erleichtert den Einstieg neuer Validatoren und erhöht dadurch die Sicherheit des Netzwerks.

• EIP-7002: Smart Contract-Controlled Staking Withdrawals This EIP allows smart contracts to directly trigger validator withdrawals. This offers staking pools and other applications greater flexibility in managing withdrawal processes and automates certain operations. Users gain more rights and security when using third-party staking services.

• EIP-7691: Blob-Skalierung Dieses EIP verdoppelt die Anzahl der Blobs, die pro Block verarbeitet werden können, sodass Ethereum erheblich mehr Daten bearbeiten und effizienter verarbeiten kann. Das verbessert die Skalierbarkeit des Netzwerks – insbesondere für Layer-2-Rollups – und ermöglicht selbst in Phasen hoher Nachfrage konstant niedrigere Transaktionskosten.

Das Ethereum Pectra Upgrade bringt wesentliche technische Verbesserungen mit sich, die die Effizienz, Skalierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit des Netzwerks steigern. Durch die Implementierung der genannten EIPs wird Ethereum besser auf zukünftige Anforderungen vorbereitet und bietet eine robustere Infrastruktur für Entwickler und Nutzer. Analysten sehen in diesen technischen Verbesserungen das Fundament eines neuen Aufschwungs von ETH.