Trading-Strategien: Spekulation, Hedging und Spreading im Futures-Markt
von Coinbase Derivatives LLC

In diesem Artikel gehen wir näher auf die Grundlagen der Futures ein, damit Sie am Futures-Markt teilnehmen können. Hier lernen Sie drei gängige Strategien im Futures Trading kennenlernen: Spekulation, Hedging und Spreading.
Einführung
Anleger können sich auf verschiedene Weise am Futures-Markt engagieren, indem sie bei einem bestimmten Kontrakt entweder Long- oder Short-Positionen einnehmen. Aufgrund dieser Flexibilität können Futures ein strategisches Asset im Portfolio eines Anlegers ausmachen.
Futures lassen sich strategisch einsetzen, um verschiedene Ziele zu erreichen. Drei gängige strategische Ansätze auf dem Futures-Markt umfassen Spekulation, Hedging und Spreading.
Spekulation auf Kursbewegungen
Die Spekulation beinhaltet das Vorhersagen zukünftiger Kursänderungen und das entsprechende Einnehmen von Positionen. Anleger, die mit Futures spekulieren, zielen darauf ab, basierend auf ihren Markterwartungen durch Long- oder Short-Positionen zu profitieren.
Wenn ein Spekulant von dem Kursanstieg eines Assets ausgeht, könnte er durch den Kauf eines Futures-Kontrakts eine Long-Poisition eingehen, um ihn zu einem höheren Kurs zu verkaufen. Umgekehrt könnte er, wenn er von einem fallenden Kurs ausgeht, eine Short-Position eingehen, indem er einen Futures-Kontrakt mit dem Plan verkauft, ihn zu einem niedrigeren Kurs zurückzukaufen.
In beiden Szenarien besteht das Ziel darin, die Marktbewegungen korrekt vorherzusehen und potenzielle Gewinne aus Kursschwankungen zu erzielen.
Hedging als Risikomanagement
Aber Gewinn ist nicht der einzige Grund, warum Anleger mit Futures handeln könnten. Sie können auch zum Hedging genutzt werden, was bedeutet, eine Investition zu schützen, indem das Risiko verringert wird.
Schauen wir uns als Beispiel einen Anleger an, der ETH besitzt. Wenn er an den langfristigen Wertzuwachs glaubt, aber über kurzfristige Kursrückgänge besorgt ist, könnte er sich für das Hedging entscheiden. Zu diesem Zweck könnte er einen Leerverkauf über Nano-Ether-Futures durchführen, indem er den Kontrakt zum aktuellen Kurs in der Erwartung verkauft, ihn zu einem niedrigeren Kurs zurückzukaufen, falls der Wert von ETH sinkt.
Der Anleger besitzt 1 ETH zu einem Kurs von 4.000 USD. Er sichert seine Investition ab, indem er 20 Nano-Ether-Futures leerverkauft. Jeder Nano-Ether-Future repräsentiert 1/10 eines ETH. Daher beträgt der Nominalwert der Kontrakte 20×400=8.000 USD.
Die Kontrakte erfordern einen Ersteinschuss von 30 %, was bedeutet, dass der Anleger zum Eröffnen der Position 2.400 USD (30 % von 8.000 USD) einzahlen muss, um die 20 Kontrakte zu kontrollieren.
Der ETH-Kurs fällt dann auf 2.000 USD, sodass der Wert jedes Nano-Ether-Futures-Kontrakts auf 200 USD sinkt. Das bedeutet, dass der Wert der 20 Kontrakte jetzt 20×200=4.000 USD beträgt. Um seine Position zu schließen, kauft der Anleger sie zu diesem Kurs zurück.
Da der ursprüngliche Wert der Kontrakte 8.000 USD betrug, als der Anleger sie verkaufte, und jetzt 4.000 USD beträgt, macht der Anleger über seine Short-Position 4.000 USD Gewinn.
Dieser Gewinn kann die Verluste im Wert der tatsächlichen ETH-Bestände des Anlegers ausgleichen. Durch die Nutzung von Nano-Ether-Futures zur Absicherung verringert der Anleger die Auswirkungen eines Kursrückgangs auf sein Gesamtportfolio, was ihm ein effektiveres Risikomanagement ermöglicht.

Mit Spreading auf die Differenz traden
Spreading ist eine Strategie im Futures Trading, bei der ein Anleger darauf von der Kursdifferenz zwischen zwei verwandten Positionen profitieren will, anstatt zu raten, ob der Markt steigen oder fallen wird. Das bedeutet, anstatt auf die allgemeine Marktrichtung zu setzen, konzentriert man sich darauf, wie sich zwei Kontrakte zueinander verhalten. Es gibt verschiedene Arten von Spreads für diesen Zweck.
Intermarket-Spread
Ein Intermarket-Spread bedeutet, Positionen in zwei unterschiedlichen, aber verwandten Assets einzunehmen. Das Ziel ist es, von der Kursdifferenz zwischen den beiden Assets zu profitieren, anstatt ausschließlich auf die Richtung eines einzelnen zu setzen.
Wenn ein Anleger beispielsweise glaubt, dass der Kurs von die Bitcoin-Futures steigen wird, könnte er Long-Positionen bei die Bitcoin-Futures eingehen. Zur Streuung und Minimierung des Risikos könnte er gleichzeitig eine Short-Position in Gold-Futures eingehen, in der Erwartung, dass die Goldpreise fallen.
Wenn der Kurs von Bitcoin steigt und der Goldkurs fällt, profitiert der Anleger davon. Mit dem etablierten Spread würde der Anleger selbst bei einem steigenden oder stabilen Goldkurs immer noch vom ersten Abschnitt des Spreads profitieren oder potenziell Verluste minimieren.

Kalender-Spread
Ein Kalender-Spread, auch „Intramarket-Spread“ genannt, ist eine fortgeschrittenere Trading-Strategie. Bei einem Kalender-Spread eröffnet ein Investor gleichzeitig eine Short- und eine Long-Position auf dasselbe Asset, jedoch mit unterschiedlichen Ablaufdaten. Das Ziel hier ist es, im Laufe der Zeit von der Kursdifferenz zwischen den beiden Kontrakten zu profitieren.
Wenn ein Anleger beispielsweise einen Kalender-Spread ausführen möchte, könnte er eine Short-Position für einen Bitcoin-Futures-Kontrakt für März 2025 einnehmen und gleichzeitig einen Bitcoin-Futures-Kontrakt für April 2025 kaufen.
Aufgrund der Marktvolatilität bleibt der Kurs nicht exakt stabil. Wenn der Kurs jedoch relativ stabil ist, könnte der Anleger auch dann profitieren, selbst wenn es bei einem der beiden Abschnitte des Spreads zu einem Verlust kommt.

Spread-Strategien wie Kalender- oder Intermarket-Spreads können die Auswirkungen allgemeiner Markttrends begrenzen, indem sie sich stattdessen auf relative Kursbewegungen fokussieren. Durch Halten von Positionen in verschiedenen Kontrakten oder Assets sichern Anleger einen Kontrakt gegen einen anderen ab (Hedging), was potenziell die Risiken im Zusammenhang mit plötzlichen Marktschwankungen verringern kann. Anstatt sich auf die Gesamtrichtung des Marktes zu konzentrieren, zielen sie auf Profite bedingt durch Kursdifferenzen zwischen verwandten Assets oder dem Ablauf von Verträgen ab.
Zusammenfassung
Schlüsselbegriffe
Hedging
Sie schützen damit eine Investition, indem Sie das Risiko durch eine ausgleichende Long- oder Short-Futures-Position verringern.
Spreading
Kalender- oder Intramarket-Spread: Gleichzeitige Eröffnung von Positionen in zwei Futures-Kontrakten für dasselbe Asset, jedoch mit unterschiedlichen Ablaufdaten, mit dem Ziel, von der Kursdifferenz zwischen den Ablaufdaten der beiden Kontrakte zu profitieren.
Intermarket-Spread: Einnehmen von Positionen in zwei verschiedenen, aber verwandten Assets, um von der Kursdifferenz zwischen den beiden zu profitieren, anstatt ausschließlich auf die Richtung eines einzelnen zu setzen.
Am Futures-Markt können Anleger je nach ihren Zielen eine Reihe von Strategien verfolgen. Jede kann verwendet werden, um potenzielle Gewinne zu steigern oder Risiken zu managen.
Futures werden selten isoliert, sondern als Teil einer breiter gefassten Anlagestrategie eingesetzt, um die Gesundheit des Gesamtportfolios eines Anlegers potenziell zu steigern und zu schützen.
Das Verlustrisiko beim Futures-Trading kann erheblich sein. Sie sollten daher sorgfältig abwägen, ob ein solches Trading angesichts Ihrer persönlichen und finanziellen Umstände für Sie geeignet ist.