Der Aufstieg von Krypto-ETFs mit Staking
Auf der Blockchain wird es nie langweilig. Hier ist, was Sie diese Woche wissen müssen:
Bitcoin schwankt nach letzter Fed-Sitzung um die 92.000 USD. Außerdem: führende Analysten revidieren ihre BTC-Kursprognosen für 2026.
BlackRock stellt Antrag auf Zulassung eines Ethereum-Staking-ETFs. Wir sagen Ihnen, wie das Staking bei Krypto-ETFs funktioniert.
Der Prozentsatz an Gen-Z-Shoppern, die sich zu den Feiertagen über Krypto freuen würden. Und weitere wichtige Zahlen aus dem Kryptoversum.
MARKT-BYTES
Kryptomärkte nach jüngster Zinssenkung der Fed instabil
Im letzten Quartal des Jahres 2025 hatten die Kryptomärkte schwer zu kämpfen, was bei einigen Analysten bereits die Frage aufkommen ließ, ob die Märkte wohl am Anfang eines langen „Krypto-Winters“ stünden. Doch schon eine Woche später, während sich das Jahr langsam seinem Ende zuneigt, zeigen die Kryptomärkte Anzeichen von Widerstandsfähigkeit.
Bitcoin war im November erst auf unter 80.000 USD gefallen, hatte sich dann wieder auf 95.000 USD erholt, bevor er nach der Zinssenkung der US-Notenbank am Mittwoch dann wieder leicht nachgeben musste. (Mehr zur Zinssenkung weiter unten).
Ether war am Wochenende unter 3.000 USD gefallen, konnte dann jedoch kurzzeitig wieder über 3.400 USD steigen. Auch andere Altcoins verzeichneten zu Wochenbegin starke Kursgewinne: so legten XRP und Solana am Dienstag beide um mehr als 5 % zu.
Was hat zu dieser Belebung der Märkte geführt und was könnte als Nächstes passieren? Das müssen Sie darüber wissen:
Was waren die Auslöser für die Marktbewegungen in dieser Woche?
Für Analysten waren verschiedene Faktoren für die Erholung auf dem Kryptomarkt Anfang der Woche verantwortlich. So die Tatsache, dass der Brokerriese Vanguard seinen Kunden endlich Zugang zu Krypto-ETFs gewährt. Das ist insofern von Bedeutung, als das Unternehmen 50 Millionen Kunden hat und ein Vermögen von 11 Bio. USD verwaltet.
Darüber hinaus beschloss die US-Notenbank am Mittwoch, wie bereits erwartet, eine Zinssenkung um ein weiteres Viertelprozent auf eine Spanne zwischen 3,5 % und 3,75 %. Überraschend für die meisten Marktbeobachter kam jedoch die Ankündigung, dass die Federal Reserve den Kauf von Staatsanleihen wieder aufnehmen werde, um so dem Finanzsystem Liquidität zuzuführen.
Die Zentralbank versucht seit einiger Zeit, widerstreitende Prioritäten in Einklang zu bringen: so soll die Inflation, die weiterhin über dem Ziel der Fed von 2 % liegt, gesenkt werden, ohne dabei jedoch den Arbeitsmarkt zu stark abzukühlen. Deutlich wurde diese Spannung auch während der Abstimmung, mit abweichenden Stimmen in beide Richtungen.
Die Notenbank kündigte für 2026 eine weitere Zinssenkung an mit den Worten: „Der Ausschuss wird die eingehenden Daten, die Entwicklung der Aussichten und die Risikobalance sorgfältig prüfen.“
Bitcoin war Anfang der Woche in Erwartung dieser Zinsentscheidung bereits leicht gestiegen und bewegte sich dann in den Stunden nach der Ankündigung zwischen 92.000 und 94.000 USD.
In den Worten der Fed ... „Im Umgang mit der Spannung zwischen unserer Beschäftigungs- und unserer Inflationspolitik gibt es keinen Weg, der völlig risikolos ist“, so Fed-Chef Jerome Powell. Die Zentralbank sei jedoch „gut dafür gerüstet, um den Umfang und den Zeitpunkt weiterer Anpassungen [für Zinssenkungen] festzulegen“.
Führende Analysten revidieren BTC-Prognosen für 2026 BTC
Nach den Turbulenzen der vergangenen Monate haben zwei große Finanzinstitute ihre BTC-Prognosen nach unten korrigiert. Beide bleiben jedoch weiterhin stark bullisch.
Standard Chartered hatte zuvor prognostiziert, dass BTC bis Ende 2026 die Marke 300.000 USD erreichen würde, berichtigte nun den Wert jedoch auf 150.000 USD. Die längerfristige Prognose des Unternehmens, dass BTC bis auf 500.000 USD steigen würde, gilt nun statt für 2028 für 2030.
Für Geoffrey Kendrick, Global Head of Digital Assets Research bei Standard Chartered, waren börsennotierte „Krypto-Treasury-Unternehmen“, die Milliarden von Dollar in BTC, ETH und andere Token investiert haben, ein treibender Faktor für den Anstieg der Kryptopreise im Jahr 2025. Inzwischen hätten diese jedoch nicht länger die nötigen Bewertungen oder Anreize, um weiterhin in einem solch rasanten Tempo zu investieren.
„Wir glauben, dass die Bitcoin-Käufe durch [Krypto-Treasury-Unternehmen] ihren Höhepunkt erreicht haben, und erwarten, dass ETF-Zuflüsse in regelmäßigen Abständen wieder einsetzen werden“, schrieb Kendrick. „Wir erwarten eher eine Konsolidierung als einen kompletten Abverkauf.“
Ein neuer Zyklus … Auch das Vermögensverwaltungsunternehmen Bernstein prognostiziert einen BTC-Kurs von 150.000 USD bis Ende nächsten Jahres, weniger als die ursprünglich erwarteten 200.000 USD. Das Unternehmen betont jedoch, dass seine zentrale These unverändert bleibt: der Kurs von BTC ist nicht länger an einen Vierjahreszyklus gebunden. „[BTC] befindet sich jetzt in einem verlängerten Aufwärtszyklus, in dem die anhaltenden institutionellen Käufe die Panikverkäufe von Privatanlegern ausgleichen“, so die Analysten von Bernstein.
STAKING IST IN
BlackRock schließt sich Trend der Krypto-Staking-ETFs an
Im Sommer 2025 gab die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC ersten Krypto-ETFs die Genehmigung, die von ihnen erworbenen Kryptos zu staken. Einige Analysten erwarteten daraufhin eine „Flut“ von Krypto-ETFs, die genau das tun würden. Ist es dazu gekommen? Bisher ist ein solider Anstieg an Krypto-ETFs zu verzeichnen, die Staking anbieten.
Mit ungefähr 5,8 Mrd. USD machen sie derzeit jedoch nur einen kleinen Anteil der mehr als 140 Mrd. USD aus, die in Krypto-ETFs angelegt sind. Das dürfte sich bald ändern. In dieser Woche reichte der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock einen Antrag auf die Einführung eines neuen Ethereum-ETFs mit Staking ein.
Warum ist das von Bedeutung und wird es tatsächlich die erwartete Flut auslösen? Das müssen Sie darüber wissen:
Was ist Staking?
Mit Staking können Krypto-Inhaber Rewards verdienen, indem Sie Ihr Krypto auf einer Blockchain arbeiten lassen. Viele große Blockchains nutzen das so genannte „Proof-of-Stake“-Verfahren, um Transaktionen zu verarbeiten und ihr Protokoll zu sichern. Als Gegenleistung für das vorübergehende Sperren ihrer Token auf der Blockchain erhalten die Krypto-Inhaber einen Anteil der durch die Aktivitäten im Protokoll generierten Transaktionsgebühren.
Token wie ETH, SOL oder AVAX können direkt auf den jeweiligen Blockchains oder über einen zentralisierten Anbieter wie Coinbase oder eine DeFi-Staking-Plattform wie Lido gestakt werden.
Warum bringt BlackRock einen Staking-ETF auf den Markt?
Ursprünglich hatte BlackRock geplant, seinen Ethereum-Spot-ETF mit Staking anzubieten, als dieser im letzten Jahr auf den Markt kam. Damals hatten die Richtlinien der SEC jedoch davon abgeraten, das Staking in Krypto-ETFs zu integrieren.
Inzwischen ist die SEC unter ihrer neuen Leitung Krypto weit mehr aufgeschlossen und so unternehmen BlackRock und andere ETF-Emittenten einen neuen Vorstoß mit ihren ETH-Staking-Produkten.
So brachte im Herbst REX-Osprey den ersten Ethereum-Staking-ETF auf den Markt, gefolgt nur wenige Wochen später von Grayscale. Auch andere Unternehmen, darunter Fidelity, warten auf die Genehmigung zur Einführung eines Ethereum-ETFs mit Staking.
Die bisherigen Krypto-ETFs von BlackRock waren ein voller Erfolg: so entwickelte sich der Bitcoin-Spot-ETF Berichten zufolge innerhalb von zwei Jahren nach seiner Einführung zum umsatzstärksten Produkt des Unternehmens. Und nach Staking-ETFs für andere Kryptos besteht anhaltende Nachfrage. So verzeichnete der Solana-Staking-ETF von Bitwise trotz eines bärischen Marktumfelds für Krypto wochenlang kontinuierliche Zuflüsse.
Welche Vorteile bietet ein ETF mit Staking?
Krypto-ETFs bieten den verschiedensten Anlegern über herkömmliche Börsen Zugang zu Kryptomärkten. ETFs mit Staking ermöglichen ihnen darüber hinaus jedoch auch Zugang zu einem Teil der Rewards, die den ETFs für das Staking ihrer Kryptos zufließen. Dazu müssen Anleger die Krypto nicht einmal direkt halten oder sich selbst um das Staking kümmern. (Obwohl natürlich über Anbieter wie Coinbase das Staken von Ethereum, Solana und anderen Staking-kompatiblen Token wirklich einfach ist.)
Die Yield für das Staking wird durch verschiedenste Faktoren bestimmt. Im Moment liegt die jährliche Yield für das Staking von ETH bei etwa 2 %.
Wie funktionieren Staking-ETFs?
Wenn Anleger Anteile an einem Staking-ETF kaufen, erwirbt der Fonds die entsprechende Menge des zugrunde liegenden Tokens. Wie viel der Bestände dann gestakt werden soll, legt jeder Fonds selbst fest.
BlackRock strebt für seinen Fonds eine Staking-Rate von 70 bis 90 % der Ethereum-Bestände an. Der Rest bleibt ungestakt, um die Liquidität für Anleger zu gewährleisten, die ihre Anteile verkaufen möchten. Staking-Rewards werden mindestens vierteljährlich an die Anleger ausgezahlt. Für die Verwahrung der im Fonds gehaltenen ETH wird BlackRock Coinbase Custody und die Anchorage Digital Bank nutzen.
Welche anderen Staking-ETFs gibt es?
Neben dem geplanten Ethereum-Staking-ETF von BlackRock sind bereits Ethereum-Staking-ETFs von Grayscale und REX-Osprey auf dem Markt. Mehrere andere Unternehmen, darunter Grayscale, Fidelity, Bitwise und Franklin Templeton, bieten auch Solana-Staking-ETFs. Dazu gehört auch der ETF von Bitwise, der innerhalb von drei Wochen ein verwaltetes Vermögen von über 500 Mio. USD erreichen konnte.
„Mit dem Ethereum-Staking-ETF könnte BlackRock seinen Anlegern zum ersten Mal ein Krypto-Produkt mit Yield bieten. Das könnte sowohl für BlackRock als auch für andere Emittenten ein Auslöser für die Schaffung weiterer Krypto-ETFs mit Staking sein“, schreibt Defiant.
WICHTIGE ZAHLEN
900 Millionen USD
Die ungefähren Nettozuflüsse in XRP-ETFs, nachdem diese an 15 aufeinanderfolgenden Tagen positive Zuflüsse verzeichnen konnten (Stand 5. Dezember), so Daten von SoSoValue. Im letzten Monat wurden an US-amerikanischen Finanzbörsen mehrere XRP-ETFs eingeführt, die sich nach Aussagen von CoinDesk zur „am schnellsten wachsenden ETF-Klasse“ entwickelt haben. Es besteht also durchaus institutioneller Bedarf an der wachsenden Auswahl an Altcoin-Investmentfonds.
56 %
So hoch lag am Mittwochmorgen laut Polymarket die Wahrscheinlichkeit, dass „Künstliche Intelligenz“ vom Time Magazine als Person des Jahres 2025 erkoren wird. Auf dem zweiten Platz liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 17 % NVIDIA-CEO Jensen Huang, gefolgt von OpenAI-CEO Sam Altman mit 13 % auf Platz drei. (Polymarket ist ein auf der Polygon-Blockchain basierender Prognosemarkt und neben Kalshi eine der beiden führenden Prognose-Plattformen.)
45 %
Prozent der Gen-Z-Shopper, die sich laut einer neuen Umfrage von Visa zu den Festtagen über Geschenke in Form von Krypto freuen würden.
TOKEN-QUIZ
Wann wurde Dogecoin ursprünglich erstellt?
A
2011
B
2013
C
2015
D
2017
Nachstehend finden Sie die Antwort.
Wissensabfrage
B
2013
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