Was sind Vampirangriffe in der Kryptowelt?

• Vampirangriffe im Kryptobereich sind aggressive Strategien, bei denen ein neues Projekt (häufig ein Fork eines alten Projekts) mit besonders attraktiven Bedingungen versucht liquide Benutzer zu ködern.

• Das betrifft vorrangig Projekte ab, die stark auf benutzerseitige Liquidität angewiesen sind, wie etwa dezentrale Trading-Plattformen und Yield Farms.

• Vampirangriffe sind zwar nicht immer gefährlich, können aber dazu führen, dass das angegriffene Projekt viel Geld verliert und dadurch scheitert.

In der Kryptowelt bezieht sich ein „Vampirangriff“ auf eine Taktik, bei der ein neues Projekt – oft als Modifikation eines bestehenden – bessere Bedingungen oder Belohnungen bietet, um Benutzer vom ursprünglichen Projekt abzuwerben. Das Ziel besteht darin, ihre Kundentreue und die von ihnen eingebrachte Liquidität auf das neue Unternehmen umzulenken. Dieser Ansatz wird häufig im dezentralisierten Finanzsektor (DeFi) verwendet, der stark von der von den Benutzern bereitgestellten Liquidität abhängt.

Der Begriff „Vampirangriff“ kommt daher, dass diese neuen Projekte den Originalen Liquidität entziehen und ihnen im übertragenen Sinne „das Leben aussaugen“. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich bei diesen Angriffen nicht unbedingt um Betrug oder böswillige Absichten handelt. Stattdessen werden sie als aggressive, wettbewerbsfähige Wachstumsstrategien auf dem Kryptowährungsmarkt angesehen.

Vampirangriffe zielen häufig auf Projekte ab, die in hohem Maße von Benutzern und der von ihnen bereitgestellten Liquidität abhängig sind. Zu diesen Projekten gehören dezentrale Handelsplattformen (DEX), Automated Market Maker, Marktplätze für Non-Fungible Tokens und Yield Farms. Das neue Projekt, das den Angriff durchführt, bietet der Community des bestehenden Projekts in der Regel erhebliche Vorteile, beispielsweise Airdrops und aggressives Marketing. Das Ziel besteht darin, die Nutzer zu ermutigen, über eine Umverteilung ihrer Liquidität aus dem bestehenden Projekt nachzudenken und ihren eigenen Liquiditätspool schnell zu vergrößern.

Ein erfolgreicher Vampirangriff kann in der Kryptowelt große Auswirkungen haben. Das betroffene Projekt könnte einen großen Teil seiner Liquidität verlieren, was möglicherweise zu seinem Zusammenbruch führen könnte. In der Zwischenzeit könnte das Projekt, das den Angriff startet, schnell weitere Benutzer gewinnen und seinen Liquiditätspool vergrößern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Vampirangriffe erfolgreich sind. Einige Projekte können diesen Angriffen widerstehen und so ihre Benutzer und Liquidität intakt halten.

Aufgrund der offenen und wettbewerbsorientierten Natur des Kryptobereichs kann die Verhinderung von Vampirangriffen eine Herausforderung sein. Projekte können jedoch bestimmte Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen.

Hierzu gehören die kontinuierliche Innovation und Verbesserung ihrer Dienste, um ihre Base zu halten, das Angebot wettbewerbsfähiger Konditionen und Vorteile sowie die Aufrechterhaltung einer soliden Erfolgsbilanz in Sachen Sicherheit.

Auf der anderen Seite sollten Benutzer bei neuen Projekten, die große Vorteile bieten, vorsichtig sein und sorgfältig recherchieren, bevor sie darüber nachdenken, ihr Geld zu verschieben.

Im Kryptobereich kam es zu mehreren Fällen von Vampirangriffen.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Angriff von SushiSwap auf eine bekannte dezentrale Börse im August 2020. SushiSwap, ein Fork der oben genannten Börse, konnte durch das Anbieten attraktiverer Konditionen für die Benutzer eine erhebliche Menge an Liquidität abziehen.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass sich die angegriffene Börse trotz dieses Angriffs erholen konnte und weiterhin ein anerkannter Akteur im dezentralen Börsensektor ist.